Bergisch Gladbach. Die VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen hat im Geschäftsjahr 2019 starke Ergebnisse erzielt. Trotz eines intensiven Wettbewerbs, unverändert niedriger Zinsen und umfangreichen regulatorischen Vorgaben konnte die Bank ihren Wachstumskurs fortsetzen und in allen relevanten Geschäftsbereichen wachsen. Vorstand und Aufsichtsrat berichteten der im März neu gewählten Vertreterversammlung am Dienstag, dem 23. Juni 2020, über die Entwicklung der VR Bank im vergangenen Jahr. Und das in einem vollkommen neuen Format: Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Versammlung zum ersten Mal in der Geschichte des Instituts digital statt. 265 registrierte Vertreter ließen sich auf die technische Premiere ein und nahmen an der Veranstaltung im Internet teil.
VR Bank präsentiert starke Zahlen für das Geschäftsjahr 2019
Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank fand erstmals digital statt
Erste digitale Vertreterversammlung in der Geschichte der Bank
Die Vertreter der VR Bank hatten von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr die Gelegenheit, sich auf einer geschützten Internetseite umfassend über das Geschäftsjahr 2019 zu informieren. Aufsichtsrat und Vorstand hatten zu allen Punkten der Tagesordnung Videobeiträge aufgezeichnet und Begleitdokumente im PDF-Format zur Verfügung gestellt. Zu jedem Video gab es eine Kommentarfunktion, über die Fragen an die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat gerichtet werden konnten.
Ab 18:30 Uhr folgten die Beschlussfassungen zur Tagesordnung über ein digitales Abstimmungssystem, das über ein Zertifikat des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verfügt. Für die technische Umsetzung der Versammlung arbeitete die VR Bank mit der VR-NetWorld GmbH aus dem genossenschaftlichen Verbund zusammen.
Ursprünglich hatte die Bank die Vertreterversammlung Ende Mai als Präsenzveranstaltung im Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach geplant. Als sich abzeichnete, dass ein persönliches Treffen aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus nicht möglich sein würde, hatten sich Vorstand und Aufsichtsrat schon früh dazu entschieden, die Vertreterinnen und Vertreter zu einer digitalen Variante einzuladen.
„Natürlich wäre auch dem Vorstand und dem Aufsichtsrat eine persönliche Versammlung lieber gewesen“, erzählt der Vorstandsvorsitzende Lothar Uedelhoven. „Damit alle wichtigen Beschlüsse gefällt werden konnten und die Bank handlungsfähig bleibt, haben wir uns nach eingehender Abwägung aber für die digitale Variante entschieden.“
Hervorragende Geschäftszahlen für 2019
In seinem Video zum Bericht des Vorstands, konnte Lothar Uedelhoven sehr gute Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2019 präsentieren. Das Kreditgeschäft erwies sich einmal mehr als Wachstumstreiber. So lag das Gesamtkundenkreditvolumen (inkl. Vermittlungen an Verbundpartner in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe) bei 2,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro, Anstieg um über 9 Prozent).
Die Einlagenentwicklung zeigt zudem, dass die VR Bank trotz der unverändert schwierigen Zinssituation für die Menschen in der Region eine Top-Adresse für die Geldanlage ist. So wuchs das Gesamteinlagenvolumen inklusive der Verbundvermittlungen von 2,6 Milliarden Euro auf fast drei Milliarden Euro (Anstieg um 11,5 Prozent).
Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank wuchs 2019 um rund 139 Millionen Euro auf rund 2,14 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,0 Milliarden Euro, Anstieg um 6,9 Prozent). Auch die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder stieg erneut: Die VR Bank hatte zum Ende des Geschäftsjahrs 47.724 Anteilseigner (Anstieg um 823 Mitglieder). Dem guten Kundengeschäft entsprechend entwickelt sich auch die Ertragslage erfreulich. Der Zinsüberschuss stieg auf 42,4 Millionen Euro (Vorjahr: 39,8 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 22,2 Millionen Euro (Vorjahr: 19,5 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis vor Bewertung steigerte die VR Bank um 2,4 Millionen Euro auf rund 25 Millionen Euro.
Den guten Ergebnissen entsprechend hatten Vorstand und Aufsichtsrat geplant, der Vertreterversammlung eine Dividende in Höhe von insgesamt 5 Prozent auf die Geschäftsanteile vorzuschlagen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat allen deutschen Banken im Hinblick auf mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie jedoch sehr deutlich nahegelegt, Entscheidungen über die Auszahlung von Dividenden für das Geschäftsjahr 2019 frühestens auf einen Zeitpunkt im Herbst 2020 zu verschieben. Aus diesem Grund enthielt der Gewinnverwendungsvorschlag Zuweisungen in die Rücklagen, aber noch keine Dividende. Die Vertreterversammlung folgte diesem Vorschlag mit großer Mehrheit. „Für uns als VR Bank ist es selbstverständlich, dass unsere Mitglieder am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Deshalb bedauern wir die Vorgabe der Bankenaufsicht und hoffen, dass wir die Dividendenzahlung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen können“, so Uedelhoven.
Veränderungen im Aufsichtsrat
Die Vertreterversammlung 2020 brachte für die VR Bank einige Veränderungen im Aufsichtsrat. So schied der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Detlef Bergrath nach über 20 Jahren mit Erreichen der Altersgrenze ebenso aus dem Genossenschaftsorgan aus, wie Walter A. Engels. Turnusmäßig schieden Heribert Gierlichs und Berthold Kalsbach aus dem Gremium aus. Heribert Gierlichs stand aus persönlichen Gründen nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Berthold Kalsbach wurde wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat der VR Bank besteht nun aus sieben Mitgliedern.
Vorstand und Aufsichtsrat zeigten sich zufrieden mit dem digitalen Veranstaltungsformat. „Wir bedanken uns herzlich dafür, dass die Vertreterinnen und Vertreter der VR Bank diese neue Variante gemeinsam mit uns ausprobiert haben und freuen uns sehr über die hohe Teilnehmerzahl“, so Lothar Uedelhoven. „Das persönliche Gespräch ist für die VR Bank nach wie vor von zentraler Bedeutung. Deshalb hoffen wir sehr, dass wir im nächsten Jahr wieder zu einer Präsenzveranstaltung einladen und uns im besten Fall auch wieder die Hand geben können.“