Blick über den Tellerrand: Auszubildende wechselten für eine Woche in die Betriebe unserer Firmenkunden
Bergisch Gladbach, 01.04.2019

Bergisch Gladbach/Leverkusen. – Elf Auszubildende der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen wechselten für eine Woche die Seiten: Statt ihre Kunden zu Finanzdienstleistungen zu beraten, sammelten die Nachwuchsbanker Erfahrungen im Maler- und Lackierer-Gewerbe, bedienten Druckmaschinen und verkauften Kinderschuhe in den Betrieben von Firmenkunden. Die Ziele des Projekts: Die Berufsstarter sollen die Branchen und Betriebe der Bankkunden kennenlernen und Impulse für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung erhalten.
Die VR Bank führte das Projekt „Seitenwechsel“ in diesem Jahr zum sechsten Mal durch. „Wir möchten im Rahmen unserer Ausbildung mehr vermitteln als nur Fachwissen“, erläutert Personalleiter Raphael Franken. „Ein guter Berater kennt nicht nur die bankeigenen Produkte und Lösungen, er versteht vor allem die individuellen Bedürfnisse und Wünsche seiner Kunden. Dieses Selbstverständnis lernen junge Menschen am besten durch eigenes Erleben.“ Daher ist der „Seitenwechsel“ fester Bestandteil der Ausbildung bei der VR Bank.
Ein schöner Nebeneffekt des Projekts: Die Auszubildenden erleben aus erster Hand, wie vielfältig die regionale Wirtschaft ist. Sie sammeln Eindrücke aus unterschiedlichsten Branchen und lernen verschiedene Geschäftsmodelle kennen. „Das stärkt auch die Nähe und Verbundenheit zu den Handwerks- und Gewerbebetrieben in der Region“, erklärt Axel Quell, der als Bereichsleiter das Firmenkundengeschäft der VR Bank verantwortet. „Unsere Beratungsphilosophie stellt die Ziele und Wünsche des Unternehmers klar in den Mittelpunkt“, so Axel Quell. „Wir können also nicht früh genug damit anfangen, unsere Nachwuchsberater an diese Vielfalt heranzuführen.“
1. BENDER Carparts GmbH
Die erste Anlaufstelle für alle, die hochwertige Fahrzeugteile suchen, ist BENDER Carparts in Leverkusen. Verena Bartscher durfte bei dem Autoteile- und Recycling-Spezialisten miterleben, wie moderne Autoverwertung funktioniert, was im Kundenservice zu beachten ist und welche Arbeiten im Hintergrund ablaufen. Ob persönlich oder im Onlineshop – die 36 Mitarbeiter des Familienunternehmens erfüllen mit viel Know-how, Kundenorientierung und einem umfangreichen Angebot auf 30.000 Quadratmeter Lagerfläche fast jeden Kundenwunsch.
2. Bergerhausen Siebdruck – Digitaldruck – Industriedruck
Einblicke in die Arbeit einer modernen Sieb- und Digitaldruckerei gewann Anna Schibrowski. Beim Industriedruckspezialisten Bergerhausen in Troisdorf-Spich konnte sie die Erstellung hochwertiger Druckerzeugnisse entlang des Produktionsprozesses miterleben. Angefangen bei der Filmerstellung für den Siebdruck über den Druck selbst bis hin zur Verarbeitung. Dabei lernte die Auszubildende unterschiedliche Materialeigenschaften kennen und erfuhr, welche Anforderungen verschiedene Branchen an Druckerzeugnisse stellen.
3. Carl Croon GmbH & Co. KG
Blicke hinter die Kulissen der Firma Carl Croon Metallbau durfte Fabio Civello werfen. Waren es früher die Schlosserarbeiten wie Zäune und Geländer, produziert und montiert der Traditionsbetrieb heute zusätzlich hochwertige maßgefertigte Bauelemente aus Aluminium, Stahl und Edelstahl, wie Türen, Fenster und Fassaden. „Mit welcher Präzision gearbeitet wird, hat mich beeindruckt“, sagt Civello, der vom Schleifen und Bohren bis hin zum Baustelleneinsatz alle wesentlichen Arbeitsbereiche durchlaufen durfte.
4. Con Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Ausgewiesene Spezialisten für Bau, Sanierung und Renovierung lernte Niclas Brahde bei der Con Bauunternehmung in Leverkusen-Schlebusch kennen. Das 1994 als GbR gegründete Unternehmen bietet mit zwölf Fachkräften eine breite Palette an Baudienstleistungen an: von Sanitär- und Maurerarbeiten über Fliesenleger- bis hin zu Trockenbau-, Putz- und Estricharbeiten. Durch die Handwerkerkooperation „MeisterWerk“ kann der Betrieb von der Planung bis zur Schlüsselübergabe alle Leistungen aus einer Hand liefern. Niclas Brahde: „Großartig, wenn man am Ende des Tages sieht, was man mit eigenen Händen geschafft hat.“
5. Impacts GmbH
Nach der obligatorischen Sicherheitsunterweisung konnte Johanna Stommel bei der IMPACTS GmbH in Overath in die Produktion von Maschinen für die mobile Bearbeitung von Beton, Asphalt, Naturstein, Stahl und vielen anderen Oberflächen einsteigen. In der Montage von Strahl- und Schleifmaschinen für internationale Kunden durfte die Nachwuchsbankerin bohren, schrauben und Abdichtungen für Kabelkanäle installieren. Die körperliche Arbeit war dabei ungewohnt, aber eine schöne Abwechslung zum Bankalltag.
6. Timo Laveglia Sanitär-, Heizung-, Bäder & mehr
Das Waschbecken montieren, eine Wasserleitung anschließen oder die Heizungsanlage in Betrieb nehmen – mit solchen handwerklichen Arbeiten ist Silas Mertikat nun vertraut. Beim Meisterbetrieb von Timo Laveglia in Langenfeld unterstütze er das Fachkräfte-Team bei Sanitär-, Heizungs-, Trockenbau-, Fliesen-, Maler- und Elektroarbeiten. Mertikat: „Sorgfalt ist in diesem Beruf sehr wichtig. Da muss jeder Handgriff sitzen.“ www.laveglia.de
7. Radszun Trockenbau & Akustik GmbH
Mit den Baumaterialien des Innenausbaus hatte Nicole Glac im Betrieb von Axel Radszun in Langenfeld zu tun. Beim Spezialisten für Trockenbau, Raumgestaltung Akustik, Schall- und Brandschutz bearbeitete die Auszubildende Gipskartonwände, montierte Decken- und Beleuchtungssysteme und lernte, wie akkurat ein Maler arbeiten muss. „Ich habe nicht nur viel über Ästhetik und Funktionalität erfahren, sondern auch, wie wichtig gute Zusammenarbeit und Teamwork auf der Baustelle sind“, so die Nachwuchsbankerin.
8. Maler- und Lackiermeister Stephan Reimann
Tapezieren, lackieren, streichen – Leah Faßbender lernte bei Stephan Reimann aus Bergisch Gladbach das komplette Spektrum eines Meisterbetriebs im Maler- und Lackierergewerbe kennen. Der Umfang des Handwerks hat die Auszubildende dabei überrascht: „Für mich war es sehr interessant zu sehen, welche Leistungen das Unternehmen aus einer Hand anbieten kann.“ Am meisten Spaß gemacht hat ihr das Tapezieren mit Rauhfaser-Tapete im Rahmen einer Wohnungssanierung. „Das geht nur mit Liebe zum Detail.“
9. Uwe’s Schuhbox
In den Einzelhandel wechselte Marvin Schröder: In „Uwe’s Schuhbox“ in Bergisch Gladbach stieg der Auszubildende in den Verkauf von Kinderschuhen ein. Fünf Tage lang hieß es: Ware auszeichnen, Kasse bedienen und die kleinen Kunden betreuen. Der größte Unterschied zu seiner Tätigkeit als Banker: Im Einzelhandel hat man es mit haptischen Produkten zu tun. Parallelen zur Finanzberatung entdeckte er jedoch auch: „In beiden Fällen ist Kundenorientierung unerlässlich.“
10. Zimmermeister Michael Walczak
In das traditionelle Zimmereihandwerk hineinschnuppern durfte Robert Vranken bei Michael Walczak in Leverkusen. Für den Auszubildenden drehte sich fünf Tage lang alles um den Baustoff Holz. Das bedeutete auch viel körperliche Arbeit in luftiger Höhe – ob beim Zuschneiden von Dachfetten oder dem Stemmen, Schrauben oder Sägen im Dachstuhl. „Die Fülle an Aufgaben ist enorm. Da ist eine gute Zusammenarbeit im Team Gold wert“, resümiert der angehende Banker.
11. Garten- und Landschaftsbau Holger Wasser
Das gesamte Spektrum des Garten- und Landschaftsbaus erlebte Madeleine Berger bei der Firma von Holger Wasser in Rösrath. Von Gartenpflege und Pflanzarbeiten über den Terrassenbau bis zum Fällen und Abseilen eines Baums reichten die Tätigkeiten, bei denen die Auszubildende tatkräftig mitarbeiten konnte. „Das Abseilen des Baums hat mir am meisten Spaß gemacht“, erzählt die angehende Bankerin, die sich auch nicht zu schade war, mit der Schubkarre Schotter zu transportieren.
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v.l. Peter, Anna-Marie und Gabriele Bender mit Verena Bartscher und Firmenkundenbetreuer Joachim Neumann
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Anna Schibrowski bei der Druckerei Bergerhausen
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Fabio Civello bei Carl Croon Metallbau
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v.l. CON Bau-Geschäftsführer Rainer Pütz mit Niclas Brahde
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Johanna Stommel mit Geschäftsführer Werner Geilenkirchen von Impacts
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Silas Mertikat bei Timo Laveglia Sanitär, Heizung, Bäder & mehr
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v.l. Christoph Urban, Nicole Glac und Geschäftsführer Axel Radszun
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Leah Faßbender (3.v.l.) und Ausbildungsleiterin Katharina Temme (l.) mit dem Team von Malermeister Stephan Reimann