Bergisch Gladbach. Der Weg zur Verschmelzung der VR Bank eG Bergisch Gladbach mit der Volksbank Rhein-Wupper eG ist frei. Nachdem die Vertreterversammlung der Volksbank Rhein-Wupper eG bereits am Montag (19. Juni) der Fusion einstimmig zugestimmt hatte, votierten auch die Vertreterinnen und Vertreter der VR Bank gestern Abend im Bergischen Löwen für den Zusammenschluss. Somit können die beiden Genossenschaftsbanken rückwirkend zum 1. Januar 2017 fusionieren.
Rund 350 Gäste, davon 177 wahlberechtigte Vertreterinnen und Vertreter, konnte Dr. Detlef Bergrath, Aufsichtsratsvorsitzender der VR Bank, zur Vertreterversammlung im Bürgerhaus Bergischer Löwe in Bergisch Gladbach begrüßen. Neben der wichtigen Abstimmung zur geplanten Fusion mit der Volksbank Rhein-Wupper eG und dem Beschluss zur Ergebnisverwendung 2016 stand auch die Feststellung des Jahresabschlusses und der Bericht über das vergangene Geschäftsjahr auf der Tagesordnung.
Erfolgreiches Geschäftsjahr 2016
Vorstand Thomas Büscher präsentierte die wichtigsten Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 und nahm das Fazit gleich vorweg: „2016 war für die VR Bank erneut ein erfolgreiches Jahr. Wir haben die gesteckten Ziele erreicht und sind in allen Geschäftsfeldern gewachsen. Und das genossenschaftliche Geschäftsmodell ist ungebrochen attraktiv.“ Das belegen auch die Zahlen: Zum 31.12.2016 hatte die VR Bank 33.366 Mitglieder, im ersten Halbjahr 2017 kamen weitere 615 Genossenschaftsmitglieder hinzu.
Die Bilanzsumme der VR Bank stieg im vergangenen Jahr auf 1,29 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,23 Mrd. Euro). Das Gesamtkundenvolumen, die Summe aller betreuter Kundeneinlagen und -kredite, ist im Geschäftsjahr 2016 auf 2,8 Mrd. Euro gewachsen, nachdem es 2015 bei 2,6 Mrd. Euro gelegen hatte. Der Bilanzgewinn betrug zum 31.12.2016 2,9 Mio. Euro. Am guten Erfolg partizipieren auch die Eigentümer der VR Bank. So wurde der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Dividendenausschüttung – 5 Prozent Dividende plus 2 Prozent Bonusdividende – einstimmig beschlossen.
Dr. Detlef Bergrath und Berthold Kalsbach wiedergewählt
Die Versammlung erteilte dem Vorstand und dem Aufsichtsrat einstimmig Entlastung. Satzungsgemäß schieden nach dreijähriger Amtszeit Dr. Detlef Bergrath und Berthold Kalsbach aus dem Aufsichtsrat aus. Dr. Bergrath, der dem Aufsichtsrat seit 18 Jahren angehört, den Vorsitz innehat und bereits die Fusion 2005 begleitete, hat gemäß Satzung die Altersgrenze erreicht. Um auf dessen langjährige Erfahrungen zurückgreifen zu können und Kontinuität in der Anfangsphase der fusionierten Bank sicherzustellen, haben Vorstände und Aufsichtsräte der Vertreterversammlung einen satzungsaussetzenden Beschluss empfohlen. Diesen fasste die Vertreterversammlung und bestätigte beide Aufsichtsratsmitglieder in ihren Ämtern. Zudem wurde Hildegard Metten für 20-jährige engagierte Arbeit im Gremium geehrt.
Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2017 beschlossen
Mit der erfreulichen Nachricht von der Vertreterversammlung der Volksbank Rhein-Wupper, die am Montag (19. Juni) mit 100 Prozent für die geplante Fusion stimmte, leitete Dr. Bergrath den wichtigsten Tagesordnungspunkt des Abends ein. Und auch das Abstimmungsergebnis der Vertreterversammlung der VR Bank fiel ohne Gegenstimme eindeutig aus. Den positiven Beschlüssen der beiden Gremien folgend, können die beiden Genossenschaftsbanken nun rückwirkend zum 1. Januar 2017 fusionieren. Mit der Eintragung in das Genossenschaftsregister wird die Verschmelzung rechtskräftig. Die Bank wird unter dem Namen VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen firmieren. Hauptsitz der Bank und Sitz des Vorstandes wird Bergisch Gladbach sein.
„Wir freuen uns sehr über die eindeutigen Ergebnisse und das uns von unseren Vertreterinnen und Vertreter entgegengebrachte Vertrauen. Der Zusammenschluss ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt. Wir werden eine leistungsstarke, zukunftsfähige und noch stärker mitglieder- und kundenorientierte Genossenschaftsbank in der Region sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende Lothar Uedelhoven.
Zielsetzung der Fusion ist es, durch den Zusammenschluss zweier wirtschaftlich starker Häuser vorhandene Wachstumspotenziale im Marktgebiet noch besser zu nutzen, die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern und aufsichtsrechtliche Anforderungen noch effizienter zu erfüllen. „Wir sind sicher, dass wir mit der Fusion eine sehr gute Basis für weiterhin solides und nachhaltiges Wachstum in der Region schaffen“, zeigte sich Thomas Büscher überzeugt. „Durch die räumliche Nähe mit dem angrenzenden Geschäftsgebiet und von der Geschäftsphilosophie her passen Volksbank und VR Bank ideal zusammen.“
Technischer Start am 9. September
Übernehmendes Institut ist die VR Bank. Mit der Verschmelzung zur VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen beträgt die gemeinsame Bilanzsumme rund 1,9 Mrd. Euro. An der Spitze der neuen Bank bleiben die bisherigen Vorstandsmitglieder der VR Bank Lothar Uedelhoven und Thomas Büscher sowie der Volksbank Rhein-Wupper eG Hans-Jörg Schaefer und Alexander Litz, die beide bei der Vertreterversammlung anwesend waren und sich den Mitgliedervertretern persönlich vorstellten. Vorstandsvorsitzender wird Lothar Uedelhoven sein.
Die sogenannte technische Fusion, bei der die Kunden- und Kontenbestände, aber auch die EDV-Systeme und das Online-Banking beider Banken zusammengeführt werden, ist für den 9. September geplant. Ab diesem Zeitpunkt wird es eine gemeinsame Bankleitzahl und einen einheitlichen Internetauftritt geben. Über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen dann an 24 Standorten in der Region rund 96.000 Kunden und über 45.000 Mitglieder.